Dieser Artikel ist der dritte Teil vom «Dein Guide für das ultimative Offroad-Abenteuer – So planst du deine Reise Schritt für Schritt».
Hier gehts zum ersten Teil: Warum ein Offroad-Trip durch Australien?
Hier gehts zum zweiten Teil: Ideale Reisezeit und Planung nach Jahreszeit
Hier gehts zum vierten Teil: Das passende Fahrzeug – Mieten oder Kaufen
Hier gehts zum fünften Teil: Vorbereitung, Ausrüstung & Packliste
Hier gehts zum sechsten Teil: Sicherheits- und Gesundheitsvorsorge
Hinweis: Dieser Artikel verwendet Beispiele aus Australien. Diese Grundsätze für die Planung von den Kosten und Budget sind jedoch allgemeingültig und können leicht auf andere Regionen der Welt übertragen werden.
Warum Budgetplanung wichtig ist
Vor ziemlich genau 10 Jahren war ich für sieben Monate unterwegs. Mein grosses Abenteuer führte mich von Süd- über Mittel- nach Nordamerika, und ich hatte mich ein ganzes Jahr lang darauf vorbereitet. Die Kosten für diese Reise waren ein wichtiger Teil meiner Planung, und mein Budget ging wunderbar auf – zumindest für die Zeit, in der ich unterwegs war.
Was ich allerdings vergessen hatte: Das Leben hört nach der Reise nicht auf. Zurück zu Hause stand ich vor der Herausforderung, die neue Wohnung zu bezahlen, die Zeit bis zum nächsten Job zu überbrücken und – nicht zu vergessen – dafür zu sorgen, dass etwas zu essen auf dem Tisch steht. Mein Budget war am Ende der Reise aufgebraucht, und ich musste mir Geld leihen, um wieder Fuss zu fassen.
Diese Erfahrung hat mir eine wichtige Lektion erteilt: Eine gute Budgetplanung endet nicht am Zielort oder bei der Rückreise. Sie muss das Ganze im Blick haben, von den Flugtickets, dem Visum, der ersten Tankfüllung bis zum Neustart zu Hause. Seitdem plane ich bewusster und denke nicht nur an die Abenteuer, sondern auch an den Alltag danach.

Unsere kostenlose Offroad-Reisebudget Planungshilfe
Lade dir hier unsere kostenlose Budget-Checkliste als Excel-Vorlage herunter – perfekt, um alle nachstehenden Punkte Schritt für Schritt durchzugehen und deine Kosten optimal zu planen.
Überblick der Kostenfaktoren
Schnapp dir unser kostenlose Budget-Planungshilfe-Excel. Im Voraus kannst du dir schonmal Gedanken machen, welche Kosten dir spontan in den Sinn kommen und dann abgleichen, wo du diese Kosten einordnen würdest. Je nach Reiseart und -ziel unterscheiden sich die Kostenfaktoren erheblich und sind auf die jeweilige Reise immer aktuell abzustimmen.
Ich unterteile die Kostenfaktoren jeweils in «Vorbereitung», «Transport», «Unterkunft» und «Unterwegs» und – ganz wichtig – «Unvorhergesehene Kosten»:
Vorbereitung
Hier bringst du alles zusammen, was zur Reiseplanung gehört:
Ausrüstung
Brauchst du zusätzliche Ausrüstung, wie zum Beispiel Schuhe oder wetterfeste Bekleidung? Weisst du schon, ob vor Ort eine Campingausrüstung verfügbar ist? Falls nicht, könntest du überlegen, bereits vorhandenes Equipment wie einen Schlafsack oder eine Isomatte mitzunehmen, um Kosten zu sparen.
Berechne auch ein, was du vor Ort für die Fahrzeug- und die Campingausrüstung ausgeben willst/musst.
Visum + Versicherungen
Überprüfe auch, ob du für dein Zielland ein Visum benötigst und welche Gebühren dafür anfallen. Besonders bei längeren Aufenthalten können die Kosten höher sein. Denk daran, rechtzeitig alle Formalitäten zu erledigen, um stressfrei starten zu können.
Vergiss auch die Versicherungen nicht – sie sind ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird, aber deine Reise sicherer macht. Hast du eine Reiseversicherung, die medizinische Notfälle oder Gepäckverlust abdeckt? Und ist deine Krankenversicherung für das Zielland gültig, oder benötigst du eine Zusatzversicherung?
Reiseplanung
Möchtest du in einen detaillierten Reiseführer investieren, um dein Abenteuer optimal vorzubereiten? Das kann sowohl als Buch als auch in digitaler Form hilfreich sein. Für Offroad-Strecken lohnt sich hochwertiges Kartenmaterial – digital oder analog. Tools wie GPS-Apps oder physische Karten sind oft unverzichtbar, sind natürlich allerdings in das Budget mit einzubeziehen.
Transport
Flüge
Die Flüge sind ein grosser Kostenpunkt in der Kategorie Transport und sollten frühzeitig eingeplant werden. Je nach Ziel und Reisezeit können die Preise stark variieren, daher lohnt es sich, frühzeitig nach günstigen Angeboten zu suchen. Nutze Vergleichsportale, um dir einen Überblick zu verschaffen, und prüfe, ob es Sinn macht, flexibel bei den Abflughäfen oder Reisezeiten zu sein – manchmal spart ein kleiner Umweg überraschend viel Geld. Beachte auch, dass zusätzliche Gebühren für Übergepäck anfallen können, insbesondere wenn du Ausrüstung wie Schlafsack oder andere sperrige Gegenstände mitnehmen möchtest.
Auto + Versicherung
Das Auto ist oft der grösste Budgetposten! Das Auto ist oft der grösste Budgetposten bei einem Offroad-Abenteuer! Daher solltest du dir frühzeitig Gedanken machen, ob du ein Fahrzeug mieten, kaufen oder vielleicht sogar dein eigenes verschiffen möchtest. Jede dieser Optionen hat ihre Vor- und Nachteile – und die Vorbereitungen unterscheiden sich entsprechend.
Ein Auto zu kaufen bedeutet, dass du das benötigte Budget vorab bereitstellen musst. Der Vorteil: Beim späteren Verkauf kannst du einen Teil der Kosten wieder zurückholen. Mit einem Mietfahrzeug bist du hingegen flexibler und kannst die Kosten besser kalkulieren. In der Regel sind bei Mietfahrzeugen auch die notwendigen Versicherungen bereits enthalten, was die Planung erleichtert.
Je nachdem, für welche Option du dich entscheidest, solltest du rechtzeitig mit der Organisation beginnen – denn ein passendes Fahrzeug zu finden, kann mehr Zeit und Aufwand in Anspruch nehmen, als man denkt.
Zum Auto gehört dann noch eine entsprechende Versicherung, dies sollte entsprechend mit ins Budget.
Kraftstoff
Ein oft unterschätzter, aber nicht zu vernachlässigender Kostenfaktor bei Offroad-Reisen ist der Kraftstoffverbrauch. Geländefahrzeuge und Allradantriebe schlucken in der Regel deutlich mehr Sprit als normale Autos – besonders auf anspruchsvollen Strecken wie Sand, Schlamm oder in bergigem Gelände. Zudem sind die Spritpreise in abgelegenen Regionen oft wesentlich höher als in Städten oder Ballungszentren. Im australischen Outback kann der Preis für einen Liter Diesel schnell das Doppelte im Vergleich zu Grossstädten betragen.
Um die Kosten im Griff zu behalten, lohnt es sich, den Verbrauch deines Fahrzeugs realistisch einzuschätzen und genügend Budget dafür einzuplanen. Ein grösserer Zusatztank oder Kanister mit Reservekraftstoff ist nicht nur praktisch, sondern kann dich in entlegenen Gebieten vor bösen Überraschungen bewahren. Und wenn möglich: Plane deine Route so, dass du Tankstopps an günstigeren Orten nutzen kannst.

Fähren
Die Preise variieren je nach Strecke und Fahrzeuggrösse erheblich. Plane daher im Voraus, welche Fähren du nutzen möchtest, und informiere dich über die Kosten und Buchungsbedingungen. In beliebten Gegenden kann es sinnvoll sein, frühzeitig zu reservieren, um lange Wartezeiten oder höhere Last-Minute-Tarife zu vermeiden.
Unterkunft
Ein grosser Vorteil beim Offroaden ist, dass du dein eigenes Bett immer dabei hast. Je nach Vorlieben und Land sind die Kosten für Campingplätze oder Stellplätzen in Nationalparks zu berücksichtigen.
Vielleicht möchtest du dir nach den abenteuerlichen Tagen in der Wildnis auch etwas Luxus gönnen: Ein paar Nächte in einem Hotel in der Stadt sind eine willkommene Gelegenheit, sich zu erholen und neue Energie zu tanken. Plane daher für deine Unterkunft eine flexible Mischung ein, die sowohl dein Budget schont als auch kleine Belohnungen ermöglicht. Wir waren also schon sehr dankbar für eine Nacht im Hotel, als das Dachzelt einfach nur durchgeweicht war.
Unterwegs
Eintritte und Gebühren Parks
Nationalparks und andere geschützte Gebiete sind oft die Highlights eines Offroad-Abenteuers, aber sie haben ihren Preis. Viele Parks erheben Eintrittsgebühren oder verlangen eine Gebühr pro Fahrzeug. In manchen Ländern, wie Australien, können diese Gebühren variieren – von einem Tagesticket bis hin zu einer Jahreskarte. Plane diese Kosten in dein Budget ein, vor allem, wenn du mehrere Parks besuchen möchtest.
Neben (National)parks gibt es oft auch kulturelle Highlights, die einen Besuch wert sind – wie Museen, historische Stätten oder lokale Ausstellungen. Diese Eintritte sind meist überschaubar, können sich aber summieren, wenn du viele solcher Orte besuchst.
Geführte Touren und Ausflüge
Manche Orte lassen sich am nur oder am besten mit einem erfahrenen Guide erkunden, sei es bei einer geführten Wanderung, einer Bootstour oder einer Expedition zu abgelegenen Gebieten. Solche Touren können kostspielig sein, bieten aber oft unvergessliche Erlebnisse und wertvolle Einblicke, die du alleine vielleicht verpassen würdest. Überlege dir, welche Highlights dir den Preis wert sind, und plane diese Extras gezielt ein. Ein Highlight von mir war der Überflug der Witsunday-Islands und dem Great Barrier-Reef. Kein günstiges Vergnügen und eines der schönsten, was ich je gemacht habe!

Selbstverpflegung
Selbst zu kochen ist eine der besten Möglichkeiten, die Kosten unterwegs gering zu halten. Mit einem Campingkocher oder einem kleinen Grill kannst du überall frische Mahlzeiten zubereiten. Lebensmittel sind in Städten oft günstiger als in abgelegenen Regionen, daher lohnt es sich, vor der Abfahrt gut einzukaufen. Plane auch Vorräte wie Wasser und Snacks ein – besonders in Regionen, wo die nächste Einkaufsmöglichkeit weit entfernt ist.

Essen auswärts
Ab und zu in einem Restaurant essen zu gehen, ist eine schöne Abwechslung und gehört für viele zum Reiseerlebnis dazu. Besonders in touristischen Regionen können die Preise allerdings hoch sein. Plane daher solche Ausgaben bewusst ein – vielleicht gönnst du dir in einer grösseren Stadt ein schönes Abendessen oder probierst regionale Spezialitäten in einem kleinen Lokal.
Sonstige Aktivitäten
Neben dem Offroaden gibt es oft unzählige andere Aktivitäten, die deine Reise bereichern können: Vom Kajakfahren und Schnorcheln bis hin zu Museumsbesuchen oder kulturellen Events. Diese Aktivitäten können je nach Zielort und Anbieter recht unterschiedlich kosten. Überlege dir im Vorfeld, welche Erlebnisse dir besonders wichtig sind, und plane dafür ein kleines Extra-Budget.
Souvenirs
Ob ein Mitbringsel für die Daheimgebliebenen oder eine Erinnerung für dich selbst – Souvenirs gehören einfach dazu. Ob handgefertigte Produkte, Schmuck oder ein kleines Andenken aus einem Markt, solche Ausgaben summieren sich oft schneller, als man denkt. Neben mir steht meine Tasse mit zwei Emus aus Australien und jeden Tag werde ich durch diese Kleinigkeit wieder an Australien erinnert.
Unvorhergesehene Kosten
Egal, wie gut du planst – Offroad-Abenteuer haben die Angewohnheit, dich mit unerwarteten Ausgaben zu überraschen. Vielleicht platzt ein Reifen mitten im Nirgendwo, das Fahrzeug muss abgeschleppt werden, oder ein dringend benötigtes Ersatzteil kostet mehr, als du gedacht hast. Gerade in abgelegenen Gebieten können Reparaturen schnell ins Geld gehen.
Aber es sind nicht nur technische Pannen, die ins Budget schlagen können. Auch medizinische Notfälle, plötzliche Änderungen der Route oder zusätzliche Übernachtungen, weil ein Fluss unpassierbar ist, können unerwartete Kosten verursachen. Und seien wir ehrlich: Manchmal entdeckst du unterwegs ein tolles Souvenir oder eine spontane Aktivität, die du einfach nicht verpassen möchtest.
Damit solche Überraschungen dein Abenteuer nicht ruinieren, ist es wichtig, eine Reserve einzuplanen. Ich würde empfehlen, etwa 10–20% des gesamten Budgets als Puffer einzuplanen. So kannst du gelassen reagieren, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert – und hast vielleicht sogar am Ende noch etwas übrig für die nächste Reise.
Wie erstelle ich ein realistisches Budget und optimiere die Kosten?
Bevor du dein Budget festlegen kannst, ist es wichtig, so viele Informationen wie möglich über dein Ziel und die damit verbundenen Kosten zu sammeln. Je besser du vorbereitet bist, desto genauer wird dein Budget – und auch günstiger. Denn ohne Vorbereitung hättest du vielleicht den „Freitagmorgen-nach-dem-Reifenwechsel-Rabatt“ verpasst.
Recherche
Die Kosten für Dinge wie Treibstoff, Lebensmittel oder Unterkunft können stark variieren – abhängig davon, wo du dich befindest. Zum Beispiel sind die Preise in abgelegenen Regionen oft deutlich höher als in Städten:
Treibstoff
Recherchiere die durchschnittlichen Spritpreise in deinem Zielgebiet. Apps wie Petrol Spy oder Fuel Map Australia helfen dir, aktuelle Preise zu finden. Beachte, dass abgelegene Gebiete oft deutlich teurer sind.
Lebensmittel
In abgelegenen Gegenden sind Lebensmittel und Wasser meist signifikant teurer und je nach Abgeschiedenheit auch gar nicht erhältlich. Plane daher einen Vorratseinkauf in grösseren Städten. Wir haben schonmal Lebensmittel für 30 Tage eingekauft. 🙂

Kosten Übernachtungen
Finde heraus, welche Gebühren für Campingplätze oder Nationalpark-Stellplätze anfallen. Plattformen wie WikiCamps oder die offiziellen Websites der Nationalparks sind gute Quellen.
Reserve, Notfälle und Unvorhergesehenes einplanen!
Wie schon oben erwähnt, plane 10-20% ein, damit es zu keinem finanziellen Engpass kommt.
Planung & Dokumentation
Eine gute Planung ist nur die halbe Miete – genauso wichtig ist es, dein Budget unterwegs im Blick zu behalten und flexibel darauf zu reagieren. Mit der richtigen Dokumentation vermeidest du böse Überraschungen und kannst schnell Anpassungen vornehmen, falls sich unvorhergesehene Kosten ergeben.
Zusammenfassung
Ein Offroad-Abenteuer ist eine einzigartige Erfahrung, die mit der richtigen Budgetplanung Entspannung reinbringt und noch mehr Spass macht. Von der Vorbereitung über Transport und Unterkunft bis hin zu den laufenden Kosten – mit einer realistischen Einschätzung kannst du Überraschungen vermeiden und dich voll auf dein Abenteuer konzentrieren.
Denke daran, unvorhergesehene Ausgaben einzuplanen und regelmässig deine Ausgaben zu überprüfen, um flexibel reagieren zu können. Mit einer durchdachten Planung und Tools wie unserer Offroad-Reisebudget Planungshilfe bist du bestens gerüstet.
Jetzt liegt es an dir: Pack deine Ideen, starte die Planung und mach dich bereit für dein nächstes Abenteuer!
Hier gehts zum nächsten Teil: Das passende Fahrzeug, mieten oder kaufen?
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